Mittwoch, 31. Oktober 2012

Die Lippe: Haarener Brücke - Uentroper Wehr

Der goldene Oktober zeigt sich von seiner besten Seite: Erträgliche Temperaturen, strahlender Sonnenschein mit herrlich blauem Himmel und herbstlich gefärbten Bäumen. Ideale Gelegenheit, die Pferde zu satteln - ähm - die Boote zu holen! Es ist bereits nachmittags und da es mittlerweile früh dunkel wird, entscheiden wir uns für unser "Hausstück": Einstieg an der Haarener Brücke, dann flussaufwärts (oder wie es korrekt heisst: zu Berg...) paddeln bis zum Uentroper Wehr, umdrehen und sich gemütlich wieder zum Ausgangspunkt treiben lassen.

Herbstliche Stimmung am Ufer
Wir sind nur zu zweit und der Einstieg in unsere Mangos erweist sich gleich als mittlere Herausforderung: Vom Parktplatz an der Brücke geht es ziemlich steil und rutschig zum Flussufer hinunter. Durch die Brückenpfeiler herrscht an dieser Stelle etwas mehr Strömung und das Flussbett geht direkt abwärts. Es gibt also kaum Fläche, auf der das Boot "abgelegt" werden könnte, um das Hineinklettern zu erleichtern. Da ich etwas ungelenkiger bin, komme ich in den Genuss, dass J. mein Boot festhält, während ich mich hineinmanövriere. J. hingegen muss es alleine schaffen, doch nach einigen Minuten und etlichen Versuchen sitzt sie ebenfalls im Boot.

Notiz an uns selbst: Im Frühjahr die Paddelbrücke üben!!

Nun kann es losgehen. Obwohl die Lippe viel Wasser führt, kommen wir gut gegen die Strömung an. Andere Paddler sehen wir an diesem Tag nicht, auch rund um den Fluss ist es sehr ruhig. Wir geniessen die herbstliche Stimmung und unsere neue Kamera (Panasonic Lumix TZ-31) kommt ausgiebig zum Einsatz.

Unser neuer Lieblingsmodus an der TZ-31: Miniatureffekt!
Dann plötzlich DAS tierische Highlight: Wir sehen zum ersten Mal überhaupt einen Eisvogel in freier Natur! Blitzschnell schiesst er übers Wasser, nochmal zurück, ab in den Baum und schon ist er weg. Unverkennbar das dunkle Blau der Flügel und das rostrote Brustgefieder. Wir sind begeistert - wir wussten zwar, dass diese Vögel an der Lippe heimisch sind nur zu Gesicht bekommen haben wir bisher keinen. Selbst Schildkröten, die ebenfalls äusserst rar sind, haben wir schon häufiger gesehen. Nun können wir also auch diesen Vogel auf unserer imaginären "Diese Tiere haben wir gesehen"-Liste abhaken.

Kurz vorm Wehr
Überhaupt Tiere: Bisamratten aller Altersstufen sind wir schon öfter begegnet. Dass diese urplötzlich einen Meter vor J.'s Kajak auftauchen, ist allerdings neu. Das sehr große, propere Exemplar macht ebendieses, J. und Bisamratte erschrecken sich beide, Bisamratte taucht sofort wieder ab und ergreift die Flucht.

Abendstimmung am Fluss
Nach etwa vier Kilometern haben wir das Wehr erreicht, das heute geschlossen ist. Wir drehen um und paddeln mit halber Kraft zurück, die Strömung erledigt den Rest. Wir beobachten den Sonnenuntergang, die Dämmerung nimmt zu. Gegen halb sieben sind wir wieder an der Brücke, mühsam wurschteln wir uns aus den Booten. Schade, dass diese Einsatzstelle mit festen Kajaks nicht mehr so ideal ist... Immerhin läuft J. noch eine Wasserratte über den Weg, wieder ein Haken mehr auf unserer Liste!

Fazit: Ruhiges, schönes Stück, breiter Fluss, teilweise gute Strömung, besonders bei hohem Wasserstand. Gut, um Tiere zu beobachten (vor allem Wasservögel aber auch viele Bisamratten). Einstieg etwas kniffelig, aber machbar. Vorsicht am Wehr, nicht zu nah ranfahren, wenn es geöffnet ist.

Länge: ca. 8 km/ca. 2h

Einstieg und Verlauf der Tour

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